Thursday, March 1, 2012

Folge 38: Sternderl schauen



Coole Idee: ein nigerianisches Beisl mitten im immer noch nicht gänzlich urbanen, schicken, designlastigen und depressionsfreien Jakominiviertel. Dann der Name: „To the three leading stars“. Das Lokal ist offen für alle und das merkt man. Hier ist jeder willkommen, der so tolerant ist, ein multikulturelles Nebeneinander als Fakt zu akzeptieren. Und die Küche: Fisch und Fleisch sehr authentisch, gut gewürzt, wenn auch nicht sehr ansehnlich präsentiert. Die Mankos wollen wir hier allerdings auch nicht verschweigen: Das Beisl ist immer noch im selben Stil gehalten wie es einst der Vorbesitzer hinterlassen hat. Und der wollte eigentlich am selben Ort Australien huldigen. Das Resultat sieht seltsam aus.



Dann sollte man noch erwähnen, dass im "To three leading stars" im Servicebereich nicht gerade mit Höchstgeschwindigkeit gearbeitet wird. Das ist ja an sich auch eine feine Sache in unserer stressigen Zeit. Nur wenn man die Vorspeise nach der Hauptspeise bekommt und generell mal eine gute Dreiviertelstunde lang nichts passiert, wird der gehetzte Mittagsgast gleich noch ein bisschen hektischer. All das lässt sich aber sicherlich noch optimieren. Und wie gesagt: das Essen ist einen Besuch wert. Die Fischsuppe ist riesig und ordentlich scharf. Der Truthahn ist knusprig und saftig, auch wenn er keinen Schönheitswettbewerb der Kochvereinigung gewinnen wird. Die Kochbananen und der Reis mit Bohnen haben es uns besonders angetan. Kann man gelten lassen.

To the three leading stars, Jakoministraße 28, 8010 Graz, Küche Mo–Sa 10–23 Uhr, So 13.30–23 Uhr

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