Wednesday, November 7, 2012

Folge 56: Das Stadtgespräch

Eines ist dem jungen Team im alten neuen Laufke bravourös gelungen: Man ist in aller Munde. Wer schon dort war, tat dies dem Beislkritiker in den letzten Tagen und Wochen per Facebook, Twitter oder auch via Telefon kund. Und all die anderen fragen permanent nach, ob man die Lokalität denn empfehlen könnte. Kürzest mögliche Antwort: Naja.

Die Substanz des schönen alten Restaurants wurde nicht nur erhalten, sondern aufgewertet. Grafische Gestaltung von Tafeln, Karten etc: 1a. Als abendlicher Treffpunkt geht der Laufke offensichtlich gut, nahe genug am Uni-Viertel ist man ja. Entsprechend verraucht riecht das Lokal dann am nächsten Tag zu Mittag. Wer's mag...

Der Service und die Kochkünste zählen derzeit hingegen sicher nicht zu den Stärkefeldern des Lokals in der Elisabethstraße. Bei der Tischreservierung, am Telefon und bei anderen Gelegenheiten des Kontakts muss dringend mehr Ordnung in den Laden. Und wer als Betreiber eines selbsternannten gutbürgerlichen Gasthauses so wenig auf der Karte hat, sollte das schon tadellos hinbekommen. Tut er aber nicht. Dass die Knödel mit Ei komplett daneben gingen (innen gatschig, außen verbrannt) ist zwar verwunderlich, aber richtig ärgerlich ist erst die Reaktion des Wirtes, der sich angesichts des vollen Tellers echauffiert, als hätten wir Gäste etwas falsch gemacht.

Alles andere (Kaspressknödelsuppe auf Gemüsebasis statt mit Rindssuppe, Pfefferkotelette mit passablem Püree, Topfenstrudel mit Fertigteig) ist für Grazer Verhältnisse Beisl-Durchschnitt. Grund zur Euphorie gibt es jedenfalls keinen. Und eines sei dem aufgeregten jungen Kollegen von der Stadtzeitung auf diesem Wege gesagt: Die Gerichte vom Nebentisch mögen "lecker" aussehen, was zählt, ist aber immer noch das eigene Essen.

  
Kaffee Restaurant Bar Laufke, Elisabethstraße 6, 8010 Graz. Di–Sa 10–02 Uhr, www.laufke.net

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