Wednesday, April 20, 2011

Folge 8: Hol's der Geier


Zweifellos einer der feschesten Ventilatoren der Grazer Gastronomie. Ist das nix?

Schon länger umkreiste der Beislkritiker den Karmeliterplatz in der Hoffnung, das neue Condor würde endlich aufsperren. Vor zwei Wochen war es nun soweit. Isabelle Winter, Chefin des gegenüberliegenden Seasons, hat ein großes, weitläufiges Lokal aufgesperrt samt ziemlich schicker Bar und einer Menge Ethno-Interieur. Ein Kolumbianer würde sich wahrscheinlich wundern, dass diese Einrichtung typisch für sein Land sein soll, aber das ist den Grazern sicher herzlich wurscht.


Bier und so was wie ein Kaktus, fehlt eigentlich nur mehr der Sombrero, der Gaucho, der Tequila und das Stierkampf-Plakat.

Es gibt im Condor gleichnamiges Hausbier von Ottakringer und eine wirklich sehr umfangreiche Speisekarte, die die Auswahl nicht gerade leicht macht. Was wir nicht empfehlen können: Ajiaco, Hühnersuppe mit unreifer Avocado, Mais und Koriander ist eindeutig zu belanglos. Das Jakobsmuscheltartar mit Blutwurst ist insofern interessant, als es so klein ist, dass man sich an das Aufkommen der Nouvelle cuisine in Österreich erinnert. Eine seltsame Kombination zumal, die nicht wirklich überzeugt, außer auf der Rechnung (11,20 Euro). Das Filet vom Hochlandrind (21,50 Euro) ist durch statt medium und ziemlich fad. Jede Beilage kostet 3 Euro extra, naja, wir wollen ja nicht knausrig sein... Der traurige Höhepunkt (oder Tiefpunkt?) ist das Schweinsnackensteak, sehnig, mit vielen fetten Stellen. Das würde selbst ein ausgehungerter Geier in der Wüste verschmähen.


Die Nachspeise schaut ja ganz nett aus, reißt den Abend aber auch nicht mehr raus.


Café Restaurant Bar Condor, Karmeliterplatz 1-2, 8010 Graz, Di–Do 09 bis 02 Uhr, Fr und Sa 09 bis 04, So 09 bis 01 Uhr, derzeit Mo geschlossen, Küche von 12–14.30 und von 18–23 Uhr, Tel. 0316/836360.

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